Sterben und Tod

 Nie werden Menschen ergründen, was nach dem Tode ist.

 Im Großen aller Zeiten haben den Problemen des Todes und des Sterbens ihre besten Gedanken geweiht.

Die Ergebnisse sind im Grunde genau genommen wesensgleich:

Lebe standhaft, fürchte nicht den Tod, das wahre Glück liegt hinter unseren Erdentagen, der Tod ist die höchste Erfüllung.

 

Hier einige Zitate: 

Solon (um 600 v. Chr.)

„vor seinem Tode ist niemand glücklich zu schätzen.“


Sokrates (469 - 399 v. Chr.)

"Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist von hier an einen anderen Ort, und wenn es wahr ist, was man sagt, dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden; welch ein größeres Glück gäbe es wohl als dieses?"


Euripides (480 – 406 v.Chr.)

„vielleicht ist das, was wir Leben nennen, Tod. Und unser Tod heißt in der Tiefe Leben.“

 

Plato (427 bis 347 v. Chr.)

„ich habe große Hoffnung, dass es mir gut gehen werde, da ich den Tod der übergebenen werde. Denn eines von beiden muss notwendig sein; entweder nimmt der Tod überhaupt alle Empfindung oder man geht durch den Tod aus dieser Welt an einen anderen Ort. Wird nun alle Empfindung vernichtet, und ist der Tod dem Schlafe endlich, der zuweilen auch ohne Träume die sanftesten Ruhe gewährt: gute Götter! welcher Gewinn ist es dann zu sterben; oder wie viele Tage im Leben könnte man finden, die man einer solchen Nacht vorziehen möchte! Ist aber die anderer Meinung war, und ist der Tod nur ein auswandern nach jenen Gegenden, welche die abgeschiedenen Seelen bewohnen, nun, so ist es um so viel seliger für mich.“

 

Epikur(341-271 v. Chr.)

„wenn er (der Tod) ist, bin ich nicht, und wenn ich bin, ist er (der Tod) nicht.“

 

Marc Aurel ( 121 bis 180)

„so wenig ist den Menschen ärgerte, dass er nur so viele Pfunde und nicht mehr wiegt, so sei auch darüber nicht ärgerlich, dass ihm nicht länger zu leben bestimmt ist.“

 

Michel de Montaigne (1533 bis 1592)

 "Damit wir beginnen können, dem Tod seinen größten Vorteil uns gegenüber zu entreißen, sollten wir eine vollkommen andere Einstellung einnehmen als die übliche; lasst uns den Tod seiner Fremdheit berauben; lasst uns Umgang mit ihm pflegen, damit wir uns an ihn gewöhnen, lasst uns an nichts häufiger denken als an den Tod." (Essais, 1580)

 

   

Friedrich von Logau (1604 – 1655)

„ich fürchte nicht den Tod kommen der mich zu nehmen kümmt, ich fürchte mehr den Tod, der mir die meinen nimmt.“

 

Immanuel Kant (1724 bis 1804) über die Trauer:

„das Hinbrüten über einer und derselben Idee, die doch keinen möglichen Zweck hat, z.B. über den Verlust eines Gatten, der doch ins Leben nicht zurückzurufen ist, um in dem Schmerz selbst Beruhigung zu suchen, ist stumme Verrücktheit.“

 

Johann Gottfried Herder (1744 bis 1803)

„um Ort und Stunde deines künftigen Daseins gibt dir keine Mühe. Die Sonne, die seinen ersten Tagen leuchtet, misst dir deine Wohnung und dein Erdengeschäft zu und verdunkelt dir so lange alle himmlischen Sterne. Sobald sie untergehen, erscheint die Welt in ihrer größeren Gestalt, die heilige Nacht, in der du einst eingewickelt lagst, bedeckte deine kleine Erde mit Schatten und schlägt dir dafür am Himmel die glänzenden Bücher der Unsterblichkeit auf.“

 

Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832)

„Leben ist der Natur schönste Erfindung, und der Tod ist ihr Kunstgriff, viel Leben zu haben.“

 

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791)

„da der Tod, genau zu nehmen, der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild nicht alleine nichts erschreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhigendes und  tröstendes. Ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück gegönnt hat, mir die Gelegenheit zu verschaffen, ihn als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen.

Ich lege mich nie zu Bette, ohne zu bedenken, dass ich vielleicht, so jung als ich bin, den anderen Tag nicht mehr sein werde. Und es wird doch kein Mensch von allen, die mich kennen, sagen können, dass ich im Umgange mürrisch oder traurig wäre. Für diese Glückseligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsche sie von Herzen jedem meiner Mitmenschen.“

 

Christian Hufeland (1762 bis 1836)

„Liebe das Leben und fürchte den Tod nicht, das ist das Gesetz und die Propheten, die einzige wahre Seelenstimmung, um glücklich und alt zu werden.“

 

Johann Gottfried Seume (1763 bis 1810)

„wer den Tod fürchtet hat das Leben verloren.“

 

Wilhelm von Humboldt (1767 bis 1835)

„der Tod ist kein Abschnitt des Daseins, sondern bloß ein Zwischenereignis, ein Übergang aus einer Form des endlichen Wesens in eine andere.

„Leben wir allein für dieses Leben, so sind wir die edelsten aller erschaffenen Wesen.“

 

Arthur Schopenhauer (1788 bis 1860)

„für uns ist und bleibt der Tod ein Negatives – das aufhören des Lebens: allein er muss auch eine positive Seite haben, die jedoch uns verdeckt bleibt, weil unser Intellekt durchaus unfähig ist, sie zu fassen. Daher erkennen wir wohl, was wir durch den Tod verlieren, aber nicht, was wir durch ihn gewinnen.“

„Das Leben kann angesehen werden als ein Traum und der Tod als das Erwachen.“

 

Heinrich Heine (1797 bis 1856)

„das Leben ist eine Krankheit, die ganze Welt ein Lazarett. Und der Tod ist unser Arzt.“

 

Franz Marc (1880-1916)

„mit dem Tode beginnt das eigentliche Sein, das wir lebenden unruhvoll umschwärmen wie der Falter das Licht.“